Warum klassisches Projektmanagement auch in agilen Projekten unverzichtbar ist

Vom Projektstrukturplan zum Backlog

Der Projektstrukturplan (PSP) ist ein Kerninstrument des klassischen Projektmanagements. Er dient dazu, alle Aufgaben, die für die Fertigstellung eines Projekts notwendig sind, strukturiert darzustellen. Auch wenn agile Projekte sich durch ein Backlog anstelle eines festen PSP auszeichnen, ist das zugrundeliegende Prinzip der Aufgabenzerlegung und -organisation ähnlich. Ein tiefes Verständnis für die Erstellung eines PSP kann daher die Qualität und Struktur des Product Backlogs in einem agilen Projekt verbessern. Es ermöglicht eine klarere Sicht auf das Gesamtprojekt, hilft bei der Priorisierung der Aufgaben und sorgt dafür, dass keine wichtigen Projektteile übersehen werden.

Stakeholder-Analyse

Die Stakeholder-Analyse ist ein weiteres zentrales Element des klassischen Projektmanagements, das auch in agilen Projekten nicht an Bedeutung verliert. Die frühzeitige Identifikation von Stakeholdern und das Verständnis ihrer Bedürfnisse und Erwartungen sind entscheidend für den Projekterfolg. In agilen Projekten ermöglicht eine gründliche Stakeholder-Analyse die kontinuierliche Einbindung der Stakeholder, was wiederum die Entwicklung eines Produkts, das den Benutzeranforderungen entspricht, unterstützt. Agile Frameworks wie Scrum fördern diese Einbindung durch regelmäßige Reviews und Iterationen, doch die Basis dafür bildet eine fundierte Stakeholder-Analyse.

Meilenstein-Trendanalyse in Bezug auf Velocity

Die Meilenstein-Trendanalyse ist eine Technik, die in traditionellen Projekten zur Überwachung des Fortschritts und zur Vorhersage von Projektendterminen eingesetzt wird. In agilen Projekten kann eine angepasste Form der Meilenstein-Trendanalyse genutzt werden, um die Velocity, also die Geschwindigkeit, mit der ein Team Arbeitspakete abarbeitet, zu überwachen. Dies ist besonders bei länger laufenden Scrum-Projekten nützlich, da es hilft, Trends in der Arbeitsgeschwindigkeit zu erkennen und rechtzeitig Anpassungen vorzunehmen, falls das Projekt ins Stocken gerät. Die Integration klassischer Überwachungs- und Analysemethoden in agile Prozesse fördert ein besseres Verständnis für den Projektfortschritt und unterstützt die Entscheidungsfindung.

Jeder Sprint als Meilenstein

In traditionellen Projekten markieren Meilensteine wichtige Punkte im Projektverlauf, an denen der Fortschritt überprüft wird. In Scrum wird jeder Sprint als ein solcher Meilenstein betrachtet, an dessen Ende das Team ein potenziell auslieferbares Produktinkrement vorlegt. Diese regelmäßigen Überprüfungen ermöglichen eine kontinuierliche Anpassung und Verbesserung des Produkts. Die Idee der Meilensteine aus dem klassischen Projektmanagement verstärkt die Bedeutung der Sprints in Scrum und unterstreicht die Notwendigkeit einer regelmäßigen Leistungsbewertung und Anpassung.

Fazit

Klassisches Projektmanagement und agile Methoden sind keine Gegensätze, sondern ergänzen sich in vielerlei Hinsicht. Die Integration klassischer Techniken und Konzepte in agile Projekte kann deren Struktur, Effektivität und letztendlich den Erfolg verbessern. Ein tiefes Verständnis für beide Ansätze ermöglicht es Projektmanagern, flexibel auf die Anforderungen ihres Projekts zu reagieren und die besten Methoden aus beiden Welten zu nutzen.